psychische Belastung am Arbeitsplatz
Psychische Belastung

Psychische Belastung am Arbeitsplatz und ihre Vermeidung.

Jede Meldung zu diesem Thema sollte Unternehmer alarmieren: Die Zahl der Fehltage von Mitarbeitern in deutschsprachigen Unternehmen hat sich aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten 20 Jahren fast vervierfacht. Die Gründe dafür sind breit gestreut: Zunehmende psychische Belastung am Arbeitsplatz, beispielsweise durch Überstunden, Arbeitsverdichtung und Stellenkürzungen. Aus suboptimalen Arbeitsbedingungen entsteht unweigerlich eine zunehmende Mitarbeiterunzufriedenheit.

Fakt ist: Der Job an sich gefällt den meisten Mitarbeitern. Doch die Bedingungen, unter denen jemand diesen ausüben muss, sind häufig suboptimal. Das gilt in der Altenpflege oder der Krankenpflege ebenso wie in vielen anderen Berufsfeldern. Die Corona-Pandemie hat die Situation in vielen arbeitsintensiven Branchen nochmals verschärft. Stress, Mobbing, Arbeitsüberlastung, Überforderung und Ängste um den Job können Mitarbeiter auf Dauer krank machen.

Ein hoher Krankenstand und eine starke Fluktuation sind Anzeichen dafür, dass im Unternehmen etwas schiefläuft. Wenn immer mehr Mitarbeiter innerlich kündigen, sollte etwas geschehen.

Welche Folgen haben psychische Belastungen am Arbeitsplatz?

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz können zu unterschiedlichen Konsequenzen führen. Unzufriedene und gestresste Mitarbeiter sind nicht mehr motiviert, ihr Bestes zu geben. Sie arbeiten nicht mehr effizient genug. Manche haben den Blick bereits auf einen Stellenwechsel gerichtet. 

Andere lassen sich in andere Abteilungen versetzen, wo es weniger stressig zugeht. Unzufriedenheit kann sich in Genörgel, kritischen Grundhaltungen, Mobbing oder Stresserscheinungen entladen. Unter solchen Bedingungen kann niemand effizient arbeiten. Auf Dauer stellen sich Depressionen oder somatische Beschwerden wie Magenprobleme oder Rückenschmerzen ein.

Manche Mitarbeiter arbeiten für zwei. Sie müssen zeitweise die Aufgaben anderer übernehmen, weil diese wegen Stresserkrankungen krankgeschrieben sind. Es mangelt den Mitarbeitern an Erholungszeiten. Es fehlt trotz solidarischer Angebote an kollegialer Entlastung. Der Grund ist oft, dass alle am Rand der eigenen Möglichkeiten entlang lavieren. 

Vielfach wird nach Feierabend weitergearbeitet. Liegengebliebenes wird gegebenenfalls am Wochenende in Heimarbeit erledigt. Auch das Privatleben leidet mit der Zeit. Der anhaltende Stress entlädt sich auch dort. Die hohe psychische Belastung am Arbeitsplatz resultiert früher oder später in privaten Beziehungskrisen, Stresserkrankungen, Depressionen oder einem Burn-Out.

Alkohol, Beruhigungs- und Aufputschmittel stellen keine sinnvollen Lösungen dar. Aus den Verdichtungen unguter Arbeitsbedingungen entsteht auf Dauer ein hoher wirtschaftlicher Schaden. Ein hoher Krankenstand kann irgendwann nicht mehr kompensiert werden. Die Arbeit bleibt immer öfter liegen. Die Arbeitseffizienz wird gemindert. Selbst lukrative oder eilige Aufträge werden nur noch schleppend abgearbeitet. Aus der latenten Mitarbeiterunzufriedenheit und dem Zunehmen stressbedingter Erkrankungen entsteht mittelfristig Kundenunzufriedenheit. Schlimmstenfalls bricht die Auftragslage ein.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist ein hohes Gut

Wer als Unternehmer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, reagiert mit erhöhtem Druck. Das aber ist kontraproduktiv. Ein gutes Gespräch zur rechten Zeit wäre viel sinnvoller gewesen. Motivierte und effizient arbeitende Mitarbeiter stellen das menschliche Kapital eines Unternehmens dar. Ein hoher Krankenstand wegen zunehmender Mitarbeiterunzufriedenheit schädigt letzten Endes auch das Unternehmen.

Jeder Unternehmer hat eine Mitverantwortung für das Wohl und die Gesundheit seiner Untergebenen. Er sollte daher dafür sorgen, dass die psychische Belastung am Arbeitsplatz nicht zu hoch wird. In vielen Unternehmen werden trotz erkennbarer Negativ-Tendenzen in der Krankenstatistik keine Maßnahmen zur Behebung solcher Missstände eingeführt. Stattdessen werden Praktikanten, Auszubildende oder leistungsbereite Kollegen mit dringlichen Arbeiten betraut. Ob diese Personen tatsächlich Mehr Arbeit leisten können, ist zu hinterfragen.

Zudem mangelt es in vielen Betrieben an Wertschätzung für Arbeitsleistungen und geleistete Mehrarbeit. Engagement und Flexibilität werden für selbstverständlich gehalten. Die Anforderungen an Mitarbeiter sind in vielen Branchen ohnehin hoch. Um das angestrebte Qualitätsniveau zu halten, brauchen Mitarbeiter mehr Unterstützung. Viele Unternehmen haben bereits Interesse an meinem Konzept geäußert. Als Unternehmensberater habe ich häufig mit problematischen Strukturen in Unternehmen zu tun. Diesen kann man effektiv entgegenwirken.

Wenn die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigt, steigen auch Motivation und Effektivität. Der Krankenstand sinkt. Die Mitarbeiter fühlen sich wohl. Die innere Kündigung wird zurückgenommen. Geringere Fluktuation entsteht, indem man Mitarbeiter bindet, sie wertschätzt und in ihrem Streben nach Selbstentfaltung fördert.